von Martin Küpper
Um die Zeit bis zur nächsten DSOL zu überbrücken habe ich eine Online-Vereinsmeisterschaft ausgeschrieben. 5 Runden Schweizer System mit der Bedenkzeit der DSOL (45 Min. + 15 Sek. pro Zug) und einer Partie pro Woche. Los geht es mit der Auslosung der ersten Runde am 03.05.2021. Hier zunächst die Ausschreibung:
Wie ihr seht, habe ich mich um maximale Flexibilität bemüht bzgl. der Spielzeiten und der Plattformen auf denen gespielt werden kann. Ziel ist, dass jeder die Chance hat mitzuspielen, egal ob er oder sie Abends, Wochentags oder am Wochenende schlecht Zeit hat. Das setzt natürlich voraus, dass die Teilnehmer auch zur Flexibilität bereit sind. Ich denke aber, dass das in diesem Teilnehmerkreis kein Problem ist. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie mir gerne direkt oder unter scfulda.martin@gmail.com. Vorab habe ich hier schonmal ein paar Antworten, um die Idee besser zu erklären.
Aktuelle Teilnehmerliste
(Stand 02.05. 16:30 Uhr)
NR | Name | Vorname | DWZ | Status |
1 | Töpfer | Albrecht | 2026 | bestätigt |
2 | Weise | Martin | 2020 | bestätigt |
3 | Huss | Rolf | 2019 | bestätigt |
4 | Küpper | Martin | 2018 | bestätigt |
5 | Kersting | Martin | 2014 | bestätigt |
6 | Fritz | Marius | 1940 | bestätigt |
7 | Hasselbacher | Uwe | 1830 | bestätigt |
8 | Hartmann | Andreas | 1659 | überlegt |
9 | Maksimovic | Milos | 1554 | bestätigt |
10 | Wolgin | Konstantin | 1461 | bestätigt |
11 | Faßler | Felix | – | bestätigt |
12 | Wadiei | Soroush | – | bestätigt |
Wieso, weshalb, warum…
Wieso ein eigenes Online – Turnier? Es gibt im Netz doch Turniere ohne Ende.
Das stimmt. Aber die meisten Online – Turniere sind mit kurzer Bedenkzeit oder mit dicht gedrängten Terminen. Und uns allen schadet es nicht, die DSOL – Bedenkzeit zu trainieren. Schließlich gab es genug Maus – Slips, zu schnell oder zu langsam gespielte Partien in der letzten Saison. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Außerdem wollte ich ein Turnier, in dem wir uns aneinander mit langer Bedenkzeit messen. Das befördert den Austausch untereinander, trainiert viel mehr als ein paar Blitzpartien und noch wichtiger: es gibt uns ein Gefühl dafür, wie wir uns in der Turnierpause weiterentwickelt haben, oder eben nicht. Schließlich müssen wir irgendwann auch wieder eine Offline Mannschaftsaufstellung machen und da würden wir vielen Unrecht tun, wenn wir auf die DWZ von 2019 zurückgreifen. Ohne einen Aktivitätsbonus wird es dabei nicht gehen. Und hier ist die Chance aktiv zu sein.
Wieso Vereinsmeisterschaft?
Um zu zeigen, dass es ernst ist. Ob der Sieger so lange Meister bleibt, wie der Sieger der ersten DSOL – Saison, oder vielleicht für immer, weil es keine zweite Auflage gibt, wird sich erweisen.
Trotzdem dürfen auch Nicht – Mitglieder teilnehmen?
Ja, aber nur Spieler:innen aus unserem direkten Umfeld, keine völlig fremden. Dabei denke ich nicht nur an passive Mitglieder, sondern auch an Ehemalige, Besucher der Blitzturniere, oder die Freunde der Schachjugend, insbesondere aus Schulschach – AGs und dem Bezirk Osthessen. Damit hoffe ich einerseits das Turnier ein wenig interessanter zu machen, indem mehr Teilnehmer verschiedener Spielstärken teilnehmen. Anderseits hoffe ich, das Netzwerk zu stärken, das insbesondere unsere Jugend in den letzten Monaten aufgebaut hat.
Und wenn einer von denen gewinnt?
Dann ist er oder sie natürlich nicht Vereinsmeister, sondern „nur“ Sieger der Fuldaer Meisterschaft. Vereinsmeister können logischerweise nur Mitglieder werden (Mitgliedsantrag vor der letzten Runde würde mir reichen😉). Ansonsten liegt es an uns selbst das zu verhindern. Zwei Teilnehmer aus der ersten Mannschaft haben schon gemeldet. Mal sehen, ob die Top – Stars sich ebenfalls trauen.
Bei 5 Runden ist Punktgleichheit nicht unwahrscheinlich, was dann?
Das sehen wir, wenn es so weit ist. Ich werde wahrscheinlich versuchen, die betreffenden Spieler zu Stichkämpfen zu überreden. Ansonsten gibt es immer noch die Feinwertungen.
Warum kein fester Termin für die Runden?
Damit möglichst viele mitspielen können. Nicht alle haben die Möglichkeit abends zu spielen, oder sich fünf Wochen immer den gleichen Wochentag freizuhalten. Wenn wir aber miteinander reden, bin ich überzeugt, dass sich immer ein Termin finden wird. Ich werde es auch nicht durchgehen lassen, wenn jemand auf dem Freitagabend besteht, obwohl er weiß, dass der Gegner da nicht spielen kann.
Was soll dann der Freitagabend?
Bei den meisten wird das ein guter Termin sein (Vereinsabend!), da ist es doch am einfachsten den als Fallback Option festzulegen.
Und auf welcher Plattform wird gespielt?
Auch hier gilt: Flexibilität geht vor. Alle DSOL Spieler haben einen Account bei Chessbase, alle Jugendliche einen bei Lichess, viele spielen auch bei chess.com oder chess24. Und um eine freundschaftliche Partie zu starten, benötigt man ja auch keine kostenpflichtigen Accounts. Nachteil: einer der beiden Spieler muss wissen, wie man Farbverteilung und Bedenkzeit einstellt. Ich denke aber, wir haben genügend erfahrene Onliner dabei und in der zweiten Woche ist das dann auch kein Problem mehr.
Was soll die Kamerapflicht?
Die ganze Veranstaltung beruht darauf, dass wir uns gegenseitig vertrauen. Trotzdem möchte ich nicht ganz auf Sicherheitsmaßnahmen verzichten. Bei laufender Kamera ist es sicherlich schwerer, nebenbei im Eröffnungsbuch zu blättern oder am Handy zu spielen. Unmöglich ist das natürlich nicht, aber wenn mich jemand bescheißt, soll er mir wenigstens dabei in die Augen sehen. Außerdem schadet es nicht, wenn wir als Verein auch unsere Gesichter kennen.
Aber was ist mit Cheatern?
Zuallererst setze ich auf die Fairness aller Teilnehmer. Denn natürlich steht uns kein Anti – Cheating Team zur Verfügung. Und auch kein anonymer Holländer, der mit seiner Software die Partien analysiert. Aber wir werden uns die Partien schon ein wenig ansehen. Wenn jemand z.B. schon ein paar DWZ Auswertungen hat, wird er auch im Corona Jahr nicht von 900 auf 2200 gesprungen sein. Da wir die Usernamen kennen, können wir ja auch auf den Online – Plattformen ein wenig recherchieren. Wenn uns dann etwas komisch vorkommt, wird eingegriffen, auch wenn es keine eindeutigen Beweise gibt. In einem gewissen Sinne müssen wir uns da der Willkür der Turnierleitung unterwerfen. Also vergesst lieber nicht, die DSOL hat bewiesen, dass ich mit legalen Mitteln nicht zu besiegen bin…
Wieso die pgn einreichen?
Das ist wie mit dem Partieformular bei einem normalen Turnier. Wir wollen sehen, dass ihr wirklich gespielt habt. Eine Meldung „wir haben Remis gemacht“ ohne Züge wird nur in Ausnahmefällen akzeptiert. Außerdem benötigen wir die Partien für das Cheating – Thema.
Und wie bekomme ich das pgn?
Alle gängigen Plattformen bieten die Möglichkeit an, die Partie nach Beendigung zu speichern. Man muss nur den richtigen Knopf finden. Wenn gar nichts geht, kann man die Züge auch per copy & paste in eine Textdatei speichern, in Extremfällen werde ich auch Screenshots akzeptieren. Aber auch hier denke ich, dass wir genügend onlineaffine Teilnehmer haben werden und sich für jede Partie eine Lösung finden wird.