3. Runde Landesklasse Nord
SC Fulda II SK Turm Bad Hersfeld I
1. Kierzek, Mira Keßler, Paul 1/2 : 1/2
2. Fritz, Marius Günther, Jörk 0 : 1
3. Kersting, Martin Wildner, Bernd 1 : 0
4. Kisyov, Vladimir Willich, Manfred 1 : 0
5. Sehn, Norbert Krauße, Eckhard 1 : 0
6. Janusic, Josip Rößing, Jona 1 : 0
7. Frederkindt, Alexander Greb, Lennart 1 : 0
8. Wolgin, Konstantin Wolf, Fynn 0 : 1
5 1/2 : 2 1/2
Besondere Spannung versprechen unsere Kämpfe gegen den SK Turm Bad Hersfeld – so auch in dieser Saison! Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten, beim Gastgeber fehlte Wolfgang Frank am Spitzenbrett, bei uns Rolf Huss und Reinhard Haase, die in der 1. Mannschaft aushelfen mussten. Zunächst sah es gar nicht so gut für uns aus. Unser Jugendspieler Konstantin (Brett 8 mit Schwarz) hatte seinen ersten Einsatz in der Landesklasse. Um 15.30 Uhr stand er aber bereits mit dem Rücken zur Wand, nachdem er einen gegnerischen Einschlag übersehen und eine Qualität weniger hatte. Norbert (Brett 5 mit Weiß) bekam vom gegnerischen Mannschaftsführer Eckhard Krauße ein Gambit vorgesetzt. Dieser hatte für den geopferten Bauern ein chancenreiches Spiel mit starkem Bauernzentrum. Um 16.40 Uhr gab es das erste Ergebnis zu vermelden, Mira (Brett 1 mit Weiß) und ihr Gegner einigten sich auf Remis. Die mehrfache Hessenmeisterin hatte eine sehr solide Eröffnung gewählt, die Stellung mit festgelegtem Bauernzentrum war ausgeglichen und bot keiner Seite mehr Gewinnchancen, sodass der Friedensschluss das logische Ergebnis war. Wenig später musste Konstantin gegen seinen ebenfalls jugendlichen Gegner die Waffen strecken. Der Fuldaer hatte noch Königsangriff gesucht, wurde aber mit der Drohung, die Damen zu tauschen, ausgebremst. Um 17.25 Uhr konnte Norbert ausgleichen. Nachdem es in der Eröffnung nicht so gut ausgesehen hatte für ihn, übersah sein Gegner im Mittelspiel einen starken Zug und verlor in der Folge völlig den Faden und überraschend schnell auch die Partie. Reservist Alexander (Brett 7 mit Weiß) konnte seine ganze Erfahrung in die Waagschale werfen und eine lange ausgeglichene Partie im Endspiel noch gewinnen und unser Team um kurz nach 18 Uhr erstmals in Führung bringen. Leider dauerte es nicht lange bis zum Ausgleich durch den Gastgeber, denn Marius (Brett 2 mit Schwarz) musste sich geschlagen geben. Er war mit der Eröffnung nicht so gut zurechtgekommen, sein Gegner übte ständig Druck aus und überspielte den Fuldaer schließlich sauber! Somit stand es 2,5 : 2,5. Allerdings standen die noch laufenden drei Partien für uns besser oder zumindest ausgeglichen. Um 18.55 Uhr brachte uns Josip (Brett 6 mit Schwarz) wieder in Führung. Seine Partie gegen den jungen Gegner war lange ausgeglichen. Je länger die Partie aber dauerte, desto besser kam Josip ins Spiel. Im Damenendspiel mit gleicher Bauernzahl hatte der Fuldaer zwar die aktivere Dame, das Ergebnis war aber – zumindest für den Kibitz – noch unklar. Der Hersfelder nutzte das Angebot zum Damentausch in der Meinung, ein gewonnenes Bauernendspiel auf dem Brett zu haben (was auch der Autor dieses Berichtes bei einem Blick auf das Brett dachte), doch Josip hatte die Stellung offenbar besser eingeschätzt und gewann das Bauernendspiel! Erst gegen 19.15 Uhr stand dann unser Sieg fest, als Martin (Brett 3 mit Weiß) ein Endspiel mit Mehrbauer gewann. Er hätte es schneller haben können, denn nach der Zeitkontrolle stand er bereits auf Gewinn und hätte die Partie taktisch entscheiden können, wählte aber eine nur optisch bessere, in Wahrheit schwächere Fortsetzung. Wenig später stellte Vladimir (Brett 4 mit Schwarz) durch seinen Sieg den Endstand her. Auch sein Gegner verteidigte sich wie Bernd Wildner am Nachbarbrett ausgesprochen hartnäckig! Der bisherige Topp-Scorer der Hersfelder Manfred Willich opferte im Endspiel eine Leichtfigur für einige Bauern. Es ergab sich ein Endspiel von Springer und Läufer mit einem Randbauern für den Fuldaer gegen einen gegnerischen Läufer mit vier Bauern und nach einer Abtauschaktion ein Endspiel von Springer und Randbauern gegen zwei verbundene Freibauern auf dem anderen Flügel. Vladimir gelang es haarscharf, seinen Gegner auf h1 matt zu setzen.
Vom Spielverlauf geht dieser Sieg für uns in Ordnung, wenngleich er etwas hoch ausgefallen ist.
Martin Kersting